Sonntag, 22. März 2015

Großer Hund in der Großstadt?


Geht das?
Ich kriege das immer mal wieder von völlig Fremden -meist älteren, beige gekleideten Mitbürgern mit Pensionshintergrund- um die Ohren geknallt: "Son großen Hund... Und dat inne Stadt... Datgehtdochnich..."
Klar geht das! Zumindest in Duisburg geht das ganz gut.

Manchmal denke ich sogar, dass es besser geht als in einer mittelgroßen Stadt. Bei meinen Eltern auf dem Lande, bin ich zwar unheimlich schnell in unbebauten Gebieten, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man dort den Hund laufen lassen kann. Häuser stehen da zwar nach 500 Metern keine mehr (zumindest nicht im Sinne einer Siedlung), aber dafür kommen die Leute dort, in halsbrecherischer Geschwindigkeit mit ihren geländetauglichen Wagen in dunkelgrün, um die Kurven gebraust. Daher ists mir nicht wirklich wohl dabei, den Hund laufen zu lassen.
Die freien Felder, die es gibt, werden bewirtschaftet. Ich lege keinerlei Wert auf weitere Belehrungen darüber, dass das, was ich alte Stadtpflanze für schlichtes Gras hielt, in Wirklichkeit Winterweizen -in einer gaaanz unheimlich sensiblen Wachstumsphase- ist...

Also: Ein Hoch auf das Leben in der Großstadt! Hier ist es zwar nicht überall erlaubt den Hund laufen zu lassen, aber dort wo man es darf, geht es dann eben auch. Ganz ohne  Autos.

Der Schnauzer an sich  geht ja auch ganz gern mal Ratten jagen. Die seh ich auf dem Land auch eher selten, Bei uns im Park hingegen halte ich es für äußerst sinnvoll, dass Peggy da ein bisschen Selektionsdruck ausübt.

Was das Mitnehmen in die eigentliche Innenstadt angeht: man kann das machen, aber man sollte sich darüber bewusst sein, dass es für keinen Hund den optimalen Spaziergang darstellt.

Milliarden von spannenden Gerüchen -aber bloß nix anschnuppern. Sabberfäden auf der Glasscheibe vor den Törtchen; das liebt wohl kein Bäcker.
UND DAS GEHT AUCH NICHT ALS *NOSE ART* durch. Ich selber würde da auch nicht kaufen. Ist mir dann auch egal, ob das schmierige Kinderpfoten oder Hundenasen waren. Sobald es niemand aus meiner Kernfamilie war, finde ich es ekelig.

Und dann diese Dialoge, die man mit seinem Hund in der Stadt führt:
Ey Frauchen, ich muss da mal dran pieseln! Neee Peggy! lass das mal, das ist ein Kleiderständer...
Peggy! Nein!  -Aber das Kind hat mir das Eis HIN GEHALTEN... Wirklich... Ich weiß auch nicht wieso es jetzt so brüllt...
 Guck mal! Pommes! die kann ich doch essen?! Die sehen doch noch gut aus?! Mit dem Eis von vor 5 Metern? -jaja und hinterher dann wieder kotzen...
Oh guck mal! Spaghetti!  - Iiiiiehh Peggy! die hat einer schonmal vor dir gegessen!

Wenn ich diese Sorte Spaziergang mache, dann wirklich nur aus größter Not heraus. Muss abends weg, habe mir aber irgendwie die letzte Strumpfhose beim Durchstreifen von Brombeerbüschen geschreddert. Jaja. Tussi-Probleme.
Und dann laufen wir durch den Park hin und durch den Park wieder zurück und spielen unterwegs wie bescheuert mit Kastanien. 

Jüngere Menschen -die den Pensionshintergrund nur schon im Kopf haben- führen hingegen gerne an, dass ein großer Hund ja viel mehr Platz braucht. Also Zuhause. Dazu muss ich sagen: Ja. Das Körbchen nimmt schon mehr Platz ein. Das stimmt. Aber auch ohne Hund möchte ich nicht mehr auf 50m² leben.*
Würden wir -bei gleicher Fläche- zentral in der Fußgängerzone wohnen wäre das vielleicht schon problematischer. Siehe: bescheuerte Dialoge / siehe oben. Aber wer tut das schon?

 Darüber hinaus frage ich mich vor allem, warum das Stadtleben für einen kleineren Hund sehr viel angenehmer sein sollte. Die Dialoge dürften die gleichen sein. Sollte es also so sein, weil Autos aus noch geringerer Höhe weniger bedrohlich wirken?
Ein kleiner Hund braucht auch nicht zwangsläufig weniger Bewegung. Der einzige Vorteil ist, dass man einen kleinen Hund in sehr bedrohlichen Situationen  mal kurz hoch nehmen kann. Das hilft bei Menschmengen, in denen ein kleiner Hund noch schlechter wahr genommen wird als ein großer. Wenn die bedrohliche Situation aber ein großer Hund ist, trägt es dagegen auch nicht wirklich zur Deeskalation bei.
 
Fazit:
Ein großer Hund geht in der Großstadt genauso gut Gassi wie ein kleiner.
Wer ohnehin nicht in einem Schuhkarton leben will, sollte die Wahl seines Hundes um Gottes Willen nicht von der Größe abhängig machen.




*Wir haben ca. 3 Wochen mit Peggy in unserer alten 50m² Wohnung gelebt, damit Peggy so schnell wie möglich  einziehen kann. Es war schrecklich. Wäre aber auch mit einem kleinen Hund schrecklich gewesen. Die kleine Wohnung war einfach zu perfekt zu kontrollieren. 


Wenn große Hunde krank sind

Leider passiert es immer wieder mal das der Hund krank wird.
Aktuell hat es Wilma erwischt. Wenn  man sich nicht sicher ist was der Hund hat empfehle ich jedem den Besuch beim Tierarzt. In Duisburg hat man da praktischer Weise die Tierklinik am Kaiserberg. Dort kann man zu jeder Tages und Nacht Zeit, 7 Tage die Woche aufschlagen und hat immer sehr nette, kompetente Ärzte. Nach unserem Besuch gestern viel die Diagnose eindeutig aus: Blasenentzündung.
Trotz Wintermäntelchen und nicht mehr auf dem Boden sitzen! Wilma scheint sehr empfindlich zu sein. Daraufhin habe ich mich auf die Suche gemacht was ihr ausser dem Antibiotika hilft.
Hier meine Tipps:
  • darauf achten das der Hund viel trinkt, am Besten Kamillentee (schön abgekühlt) oder Cranberrie Saft anstatt normales Wasser
  • ungezuckerte, getrocknete Cranberries, mögen sich die Millionen Hundeforen darüber streiten ob sie nun was bringen oder nicht, ungesund sind sie nicht also rein damit 
  • einen halben Teelöffel Fenchelhonig einmal am Tag mit ins Futter mischen oder direkt vom Löffel schlabbern lassen
  • noch mehr Wärme als sonst schon nötig bei Kurzfellen, also Heizung aufdrehen, noch eine Lage Decken anbieten und (Wilma liebt es inzwischen am Anfang hatte sie Angst vor) dem Hund eine Wärmflasche (natürlich nicht brühend heiß) anbieten
  • kurze Gassirunden um den Kreislauf in Schwung zu bringen
  • wenn nicht vorher schon getan, dem Hund ein Mäntelchen anziehen
  • und natürlich ganz wichtig: den Hund schlafen lassen!
Eine Vitamin-Bombe ist auch immer gut! Hier eine einfache und unproblematische Mischung:

Aprikose
Erdbeeren
Himbeeren
Bananen
Mandarinen / Klementinen / Orangen (nur überreif)

Darauf achten, dass das Obst ungezuckert ist und nicht in rauen Mengen geben. Ich schäle die Früchte und mache dann einen Smoothie, der kommt bei Wilma super an!
Vorsicht: Das Obst wirkt harntreibend!

Hier schläft die süße Wilma sich gesund:




Mittwoch, 18. März 2015

Mit dem Wolf um den Wolfsee...

Die 6-Seen Platte im Duisburger Süden gehört mit Sicherheit zu den schöneren Flecken dieser Stadt und womöglich sogar zu den schönsten.

Die Runde um den Wolfsee ist nicht gerade kurz (ca. 6km), aber herrlich unkompliziert zu laufen: Nämlich einfach über die gelbe Brücke* und dann im Uhrzeigersinn immer am Wasser entlang. Auf diese Weise ist man gut 1 1/2 Stunden unterwegs und braucht nichtmal eine Wasserflasche mit sich zu tragen. Der Blick aufs Wasser gibt einem... Na was auch immer der Blick aufs Wasser einem gibt; darüber haben sich schon größere Philosophen als ich es bin den Kopf zerbrochen.
(z.b. Susanne Schneider im SZ-Magazin Heft 46/2014 -  http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/42395/1/1 )

Auf Peggy hat Wasser ebenfalls eine magische Anziehungskraft, bei guter Laune geht sie nichtmal an Pfützen vorbei. Am Wolfsee kann Peggy ihrer Leidenschaft fürs schwimmen und aportieren aus dem Wasser  ungehemmt nachgehe. 

Bis Mitte 2014 konnte man im Wolfsee sogar gemeinsam mit seinem Hund schwimmen, aber ehrlich gesagt, sah das von außen romantischer aus als es war. Fiffi Trixiebell begriff nämlich nicht, dass ich waagerecht im Wasser lag und ratschte mir ständig mit den großen Pranken über die Beine, so dass ich nach dem Schwimmen aussah, als würde ich auf schmerzhafte Sexpraktiken stehen. -Wobei... das ist ja seit neustem gar nicht mehr so verrucht oder..?  Fiffi Shades of Grey gewissermaßen. 

Wie dem auch sei, das Schwimmen ist für Menschen von offizieller Seite nur noch im Freibad Bereich gestattet  und dort wiederum dürfen keine Hunde mit. Außerdem hat ein gewisser Mola Adebisi dort seine Zelte in Form einer Strandbar aufgeschlagen. Etwa zeitgleich mit der Eröffnung wurden die Schwimmverbots-Schilder aufgestellt. Aaaa-ha! Sag ich da nur.

Ein weiterer Vorteil der Wolfsee-Runde ist die gute Erreichbarkeit.  Die Buslinie 944 fährt einen fast schon bis ins Wasser und für alle anderen gibt es Parkplätze en masse. Zumindest bei Temperaturen unter 22°C.  Spätestens bei 30° kann man auf dem Parkplatz auch schonmal im Stau stehen. Den Bus kann man in diesem Fall ganz gut verlassen. Im Notfall einfach behaupten der Hund kotzt gleich. Oder muss mal. Wahrscheinlich beides.
Allerdings würde ich die Runde unter diesen Umständen trotz aller Vorzüge nicht empfehlen. Es ist an heißen Sommer (-Sonn-) tagen einfach zu voll um den Hund entspannt herum laufen zu lassen. Ist halt schon ein schönes fleckchen Erde. Wer wollte es denSchönwetter-Spaziergängern übel nehmen, wenn sie das auch finden?

Im Normalfall verlaufen sich die Menschenmassen aber ganz gut.



*Auf der Brücke müssen Hunde angeleint sein und da nicht alle Radfahrer besonders rücksichtsvoll sind -manche sind auch einfach nur Kinder-  ist das auch in eurem eigenen Interesse.

Mittwoch, 11. März 2015

Wer ist Wilma?

Wilma aka Schmackofatz ist eine Amerikanische Bulldoggen Mix Dame und somit der gelassenste Hund den ich kenne.

Wilma ist mit ihrem Freund Peter auf einem Schrottplatz groß geworden und eine echte Ruhrpottschnauze. Vor fast 2 Jahren kamen die beiden in die Tierherberge Kamp-Lintfort wo man sich sehr gut um sie kümmerte. Der süße Peter sucht übrigens immer noch ein zuhause in dem er geschmust wird und seine Ruhe findet! Peters Internetauftritt von der Tierherberge


Letzten Juni war Wilmas (damals noch Silie genannt) großer Moment gekommen. Mein Freund und ich hatten uns zu einem Spaziergang mit Hunde entschieden und fuhren zur Tierherberge. Ein kleiner Hund sollte es sein, etwa ein Dackel oder Beagle. Zum Glück waren die Kleinen alle schon unterwegs und da ich einen Sachkundenachweis hatte empfahl man uns Wilma. Als sie dann fröhlich wedelnd um die Hausecke kam war es um uns geschehen, es war Liebe auf den ersten Blick!

Im Oktober 2014, nach vielen Spaziergängen, Behördenkrams, Sachkundeprüfungen und einem Umzug in eine große Erdgeschosswohnung wo auch ein Hund leben darf, zog Wilma bei uns ein.
Von dem Tag an wurde unser Leben ganz schön auf den Kopf gestellt. Alles musste neu organisiert werden! Aber vor allem brachte Wilma sehr viele Ruhe in unser zuhause und dafür liebe wir sie.

Wilma hat sich inzwischen gut eingelebt, muss nicht mehr 24 Stunden sondern nur noch 23 Stunden beobachten und kontrollieren was wir treiben, sie erschreckt auch nicht mehr vor alltäglichen Situationen, außer es ist Dunkel (das ist aber auch unheimlich!).
Wilma liebt es den ganzen Tag zu dösen, schmusen oder fressen. Gelegentlich muss aber auch sie raus und das klappt auch mit Peggy schon ziemlich gut. Vor allem wenn es mit dem Auto irgendwo hin geht ist Wilma immer dabei!





Dienstag, 10. März 2015

Wer ist Peggy?

Peggy  -Spitzname  Fiffi Trixiebell- ist ein Riesenschnauzermischling mit nichts als Dummheiten hinter den Flusenohren.

Peggy wurde ursprünglich in Ostdeutschland als Fundhund aufgegriffen. In der Uckermark genauer gesagt. Vermutlich ist das einer der Gründe aus denen Peggy sich gern als Allein-Herrscherin über Wiesen, Flüsse, Seen und alle Arten von Spielzeug sehen würde. Starke Frauen aus diesem Landstrich  haben eben noch Ambitionen...
Nachdem das dortige Tierheim knapp 3 Jahre vergeblich versucht hat einen hyperaktiven Spring-ins-Feld mit überzogenem Geltungsbedürfnis an den Mann zu bringen, kam sie ins Tierheim Duisburg um dort ein weiteres 3/4 Jahr ihres Lebens im Zwinger zu verbringen. Immerhin; mit mir als Gassigängerin. Und schlussendlich hat sich alles zum Guten gewendet. Ich und mein Freund sind in eine größere Wohnung gezogen  und endlich endlich konnte auch ein Hund ins Haus kommen.
Anfangs war das alles nicht so leicht. Wie schon erwähnt  glaubt Peggy fest daran, dass sie als einzige wirklich weiß wie der Hase läuft.  Und  über 3 Jahre Tierheim hatten diesen Glauben quasi zementiert.
Es war seeeehr viel Training und eine enorme Geduld (die mir  normalerweise vollständig fehlt) erforderlich, um dem charmanten Fusselohr bei zu bringen, dass es sich lohnt zu gucken wie Frauchen die Sache sieht.
Mittlerweile  hat Peggy Gott sei Dank aufgehört  mich in Richtung Wasserkocher zu drängeln, wenn der *Klick* macht.
Sie hat aufgehört auf Tische zu hopsen, um zu zeigen dass sie es kann.
Sie hat aufgehört zu kläffen wenn das Telefon ihrer Ansicht nach zu lange klingelt.
Sie hat aufgehört mir 20 mal am Tag zu zeigen wo die Futterkiste  steht und wo ihr Napf und dass der außerdem leer ist. 
Sie hat aufgehört sich ständig in das Leben anderer Hunde einzumischen, wenn die nicht so schön ordentlich in Reih und Glied stehen, wie Peggys Schäferhund-Gene ihr einreden, dass die anderen Hunde es sollten.
Das alles lässt natürlich ahnen, dass Peggy alles andere als dumm ist und so denkt sie sich eben immer mal wieder neue Späße aus...